Trachtenverein
Daxenwinkler Atzing

Gegründet 1897

 

 

Chiemgauer Gautrachtenfest in Grassau –

Mahnende Worte beim Gottesdienst zu Sprach-

und Lebensgrundlagen durch Gauvorstand Ludwig Entfellner

und Pfarrer Andreas Horn

25.07.2010

 

Grassau (hö) – Mahnende Worte trotz traumhafter Bedingungen stellten zu Beginn des 74. Gautrachtenfestes beim Chiemgau-Alpenverband Gauvorstand Ludwig Entfellner und Ortspfarrer Andreas Horn beim Gottesdienst im Kurpark in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Der Verlust der heimatlichen Sprache und Werteverschiebungen in der globalisierten Gesellschaft waren dabei die größten genannten Gefahren. Letztlich war der Gaufestsonntag nach zwei verregneten, aber dennoch stark besuchten Auftakttagen ein eindrucksvolles Bekenntnis der Chiemgauer zu ihrer Tracht, zur Heimat und zum Glauben.

„Wenn Bayern, wie kürzlich Ministerpräsident Horst Seehofer beim Gauverband-I-Gaufest in Ampfing sagte, weiterhin ein Premiumstaat sowie in kulturellen und wirtschaftlichen Ansprüchen führend bleiben will, dann müssen wir uns in den jetzigen Elternhäusern mehr anstrengen. Nur dann können wieder erfolgreiche Personen wie Albert Einstein oder Papst Benedikt XVI hervorkommen, die Dialekt und Deutsch gleichermaßen beherrschen“, so Gauvorstand Luck Entfellner in seiner Begrüßung und er ergänzte: „Dialekt wird im Gedächtnis weitergegeben und ist im Erbgut enthalten, wenn wir ihn nicht persönlich pflegen, dann ist er unwiderbringlich verloren“. In diesem Zusammenhang verwies Entfellner auf die Informationstafeln im Festzelt, die  mit dem Verein zur Erhaltung der Bairischen Sprache angebracht worden sind. Ein herzliches „Grüß Gott“ an die Gottesdienst-Gemeinde sprach Pfarrer Andreas Horn, der den Gottesdienst zusammen mit den Grassauer Marktkapelle-Musikanten und mit den Grassauer Alphornbläsern unter der Leitung von Wolfgang Diem sowie mit Gast-Pfarrer Karl Sendker aus dem niederrheinischen Marienwallfahrtsort Kevelaer und mit Pater Paul aus Indien feierte. Pfarrer Horn sprach von den Gefahren des Umbruchs in der Gesellschaft und bei den Lebensumständen. Die Gentechnik und Patente auf das Leben rufen zu größter Aufmerksamkeit auf. „Den christlichen Glauben und die kirchliche Gemeinschaft müssen wir wie einen Goldschatz hüten, aber Werte und deren Erhaltung gibt es nicht zum Nulltarif“, so der Geistliche. Guten Grund Dank zu sagen hatten Vereinsvorstand Klaus Zeisberger vom Festverein „D´Hochplattner“ Grassau und Bürgermeister Rudi Jantke, der als Schirmherr besonders glücklich über das regenfreie Fest war. Ihr Dank galt vielen Helfern im Sicherheits- und Sanitätsdienst, dem Obst- und Gartenbauverein für den Altarschmuck sowie Martin Moser und Christian Pfaffinger für die gesamte Gottesdienst-Vorbereitung. Unter den Ehrengästen beim Gottesdienst waren Landtagsabgeordneter Klaus Steiner, Bayernbund-Landesvorsitzender Adolf Dinglreiter, die Patengaue Bayerischer Inngau und Altbayerisch-Schwäbischer Gauverband mit ihren Gauvorständen Walter Weinzierl und Peter Eberwein, Wast Gasteiger vom Gauverband I, Sepp Ponholzer vom Loisachgau, Ehrenvorstand und Landesvorsitzender Otto Dufter sowie zahlreiche Ehrenmitglieder des Gauverbands und Festvereins. Nach einem gemütlichen Mittagessen im 4.000 Personen fassenden und voll besetzten Festzelt machten sich die Chiemgauer Trachtlerinnen und Trachtler mit den farbigen Fahnenabordnungen, den ideenreichen Festwägen und mit den Blaskapellen auf den Weg zu einem fröhlichen Umzug durch die dicht gesäumten und schön geschmückten Straßenzüge der Marktgemeinde Grassau.
 
 

 
Foto: Hötzelsperger
Nähere Informationen: GTEV Grassau, www.trachtenverein-grassau.de
 

 

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