Nach längeren gesundheitlichen Einschränkungen, dennoch überraschend verstarb Balthasar Obermaier aus Bernau im Alter von 83 Jahren. Wie Pfarrer Gottfried Grengel bei der mit Orgelmusik und Volksgesang gestalteten Trauerfeier in der Pfarrkirche „St. Laurentius“ sagte, hat der Verstorbene viel für eine lebenswerte Welt beigetragen. Der „Landinger Hausl“ – wie er in Bernau gerne genannt wurde – hat sich beruflich wie ehrenamtlich in mehrfacher Weise für die Gemeinde und Kirche eingesetzt.
„Der Hausl war ein Mann der Öffentlichkeit, das Dasein für Andere war für ihn eine Selbstverständlichkeit“ – mit diesen Worten begann der Pfarrer die Erinnerungen an den Verstorbenen und er fügte hinzu: „Geboren ist er auf dem Westnerhof in Stetten in der ehemaligen Gemeinde Wildenwart, dort ging er zur Schule, alsdann machte er eine Maurerlehre und gründete seine Familie. Seine Frau Irmi, seine Kinder und Enkelkinder bedeuteten ihm alles, dennoch war er auch für viele Andere da“. So war Balthasar Obermaier viele Jahre in der Bernauer Kirchenverwaltung tätig und er half auch bei den Gottesdiensten als Kollekten-Sammler mit. Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber würdigte in ihrem Nachruf in der Kirche die vorbildliche Arbeitseinstellung des langjährigen Vorarbeiters und Leiters des Bernauer Bauhofs. Ab 1975 gehörte Obermaier dem Bauhof Bernau an, zehn Jahre vor dem Renteneintritt war er dessen Leiter. Zu seinen Aufgaben gehörten unter anderem die Pflege des Straßen- und Verkehrswegenetzes und des Wertstoffhofes sowie die Reparaturen und Sanierungen der gemeindlichen Gebäude. In besonderer Weise verdient gemacht hat sich Balthasar Obermaier für den Trachtenverein „D´Staffestoana“ Bernau. Wie Vorstand Franz Praßberger sagte, trat Obermaier 1966 dem Verein bei, 1981 übernahm er für fünf Jahre das Amt des Zweiten Vorsitzenden und von 1986 bis 2001 war er Erster Vorsitzender. Für seine Verdienste, unter anderem für die Ausrichtung des Gautrachtenfestes 1999 wurde er vom Verein mit der Ehrenmitgliedschaft und mit der Ernennung zum Ehrenvorstand ausgezeichnet. „Der Hausl war ein Mann der Tat, der Verantwortung übernahm, ein Trachtler durch und durch und letztlich die Seele und das Herz unseres Vereins“ – so Vorstand Praßberger. Auch mit dem Trachtenverein „Daxenwinkler“ Atzing war Balthasar Obermaier bis zuletzt eng verbunden. Dessen Vorstand Michael Schlosser dankte dafür, dass der Hausl bereits als Kind beim Verein dabei war und dass er sieben Jahre Fähnrich beim Atzinger Verein war. Für all die vielen Jahre und Leistungen wurde Obermaier im Jahr 2003 mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Chiemgau-Alpenverbandes geehrt. Am offenen Grab verabschiedeten sich mit einem letzten Gruß die zwei Fahnen des Bernauer Trachtenvereins und die Fahne des Atzinger Trachtenvereins.
Sterbefoto: Balthasar Obermaier